Ein Segelboot zu chartern ist ein tolles Abenteuer, doch bevor der Törn startet, wird vom Charterunternehmen eine Kaution verlangt. Diese Sicherheitsleistung kann je nach Yachtgröße und Revier mehrere tausend Euro betragen. Ein kleines Missgeschick an Bord – ein Kratzer im Rumpf, eine beschädigte Winsch oder ein abgebrochener Außenborder – und der Vercharterer darf einen Teil oder die gesamte Bootskaution einbehalten. Für Charterer bedeutet das ein finanzielles Risiko und nicht selten auch Stress innerhalb der Crew, wenn alle für den Schaden eines Einzelnen geradestehen sollen. Genau hier kommt die Kautionsversicherung für Segelboote ins Spiel: Sie sichert die hinterlegte Kaution ab, sodass Sie im Schadensfall Ihr Geld von der Versicherung zurückerhalten. So können Sie Ihren Segeltörn entspannter genießen, ohne bei jedem Anlegemanöver oder Hafenmanöver um Ihre Kaution bangen zu müssen.

In diesem Artikel erklären wir verständlich, was eine Kautionsversicherung ist und warum sie beim Yacht- und Segelbootcharter so sinnvoll ist. Zudem beleuchten wir die verschiedenen Arten dieser Versicherung (einmalige Police vs. Jahrespolice, direkte vs. indirekte Deckung) und geben einen Überblick über wichtige Anbieter in Deutschland und Österreich. Eine praktische Checkliste hilft Ihnen außerdem dabei, die passende Kautionsversicherung für Ihren Bedarf auszuwählen. Freundlicher Tipp: Auch ohne Vorwissen zum Thema Versicherung werden Sie alles gut nachvollziehen können – wir halten den Ton bewusst praktisch und unkompliziert.

Was ist eine Kautionsversicherung beim Bootcharter?

Wenn Sie eine Segelyacht oder ein anderes Freizeitboot chartern, müssen Sie in der Regel eine Kaution hinterlegen. Diese Kaution (auch Charterkaution oder Bootskaution genannt) dient dem Vercharterer als finanzieller Schutz: Verursacht der Skipper oder die Crew einen Schaden am Boot, kann der Vercharterer die Reparaturkosten mit der hinterlegten Summe verrechnen. Üblicherweise entspricht die Kaution etwa der Selbstbeteiligung der Kasko-Versicherung der Charteryacht. Das bedeutet: Schäden bis zu dieser Höhe trägt zunächst der Charterkunde über die Kaution, während größere Schäden darüber hinaus durch die Kasko-Versicherung des Bootes gedeckt sind. Bleibt das Boot unversehrt, erhalten Sie die Kaution am Ende des Törns vollständig zurück.

Eine Kautionsversicherung sichert genau dieses Risiko ab: Sie ist eine spezielle Versicherung, die einspringt, wenn die Charterfirma Ihre hinterlegte Kaution ganz oder teilweise einbehält. Im Schadensfall können Sie den einbehaltenen Betrag bei Ihrer Kautionsversicherung einreichen und bekommen das Geld – abzüglich eines eventuellen Selbstbehalts der Versicherung – von der Versicherung erstattet. Wichtig zu wissen: Auch mit Kautionsversicherung müssen Sie die Kaution zunächst ganz normal beim Vercharterer hinterlegen. Die Police entbindet nicht von der Pflicht, die Kaution zu stellen; sie sorgt aber dafür, dass Sie nicht auf dem Schaden sitzenbleiben. (Nur wenn Sie eine spezielle Vereinbarung direkt mit dem Vercharterer treffen, kann die Kaution vor Ort reduziert oder erlassen werden – dazu später mehr.)

Versunkenes Segelboot auf dem See vor dem Berg

Warum ist diese Absicherung so bedeutsam?

Ein Schadensfall an der gecharterten Yacht kann schnell passieren – ob durch eine Böe beim Anlegen, durch Treibgut im Wasser oder schlicht einen kleinen Bedienungsfehler. Ohne Kautionsversicherung tragen Sie das volle Risiko, Ihre oft erhebliche Kautionssumme zu verlieren. Gerade bei Chartertörns mit hohen Kautionsbeträgen (zum Beispiel bei großen Yachten, Katamaranen oder in beliebten Revieren wie der Karibik) empfiehlt sich der Abschluss einer Kautionsversicherung besonders. Die Versicherungsprämie ist vergleichsweise gering (oft nur ca. 5–10% der Kautionshöhe) – für den Preis eines netten Abendessens erhält die Crew finanziellen Schutz vor Forderungen in Höhe von mehreren tausend Euro.

Zudem bewahrt die Kautionsversicherung den guten Teamgeist an Bord: Wenn ein Malheur passiert, müssen nicht alle Crewmitglieder zusammenspannen und in die eigene Tasche greifen – die Versicherung übernimmt den Schadenersatz. Das verhindert Streitigkeiten darüber, wer für den Schaden aufkommen muss, und Sie können den Törn trotz Zwischenfall weiterhin in Frieden und Harmonie genießen. Kurz gesagt: Die Kautionsversicherung sorgt dafür, dass aus einem kleinen Unfall kein großer finanzieller oder zwischenmenschlicher Schaden wird.

Loch im beschädigten Bug eines Katamarans – Foto

Arten der Kautionsversicherung für Segelboote

Nicht alle Kautionsversicherungen sind gleich. In der Praxis gibt es unterschiedliche Arten und Modelle, wie Sie Ihre Charter-Kaution absichern können. Man kann vor allem zwischen folgenden Varianten unterscheiden:

Einmalige vs. Jahres-Kautionsversicherung

Direkte vs. indirekte Deckung (Kautionsabgeltung vs. Kautionsversicherung)

Man hört im Charteralltag auch Begriffe wie Kautionsabgeltung oder Kautionsreduktion im Vergleich zur klassischen Kautionsversicherung. Hier geht es um den Unterschied, ob die Absicherung direkt vom Vercharterer oder durch eine externe Versicherung erfolgt:

Wichtige Anbieter einer Kautionsversicherung in Deutschland und Österreich

Im deutschsprachigen Raum gibt es einige etablierte Versicherungsunternehmen und Spezial-Anbieter, bei denen Sie eine Kautionsversicherung für Ihr Segelboot abschließen können. Im Folgenden eine kurze Übersicht einiger wichtiger Anbieter inklusive Besonderheiten ihrer Angebote:

Hinweis: Es gibt noch weitere Anbieter und Makler (z.B. Fairwinds, Pitter Versicherungsservice etc.), doch die oben genannten gehören zu den bekanntesten im Bereich Segelboot-Kautionsversicherung im deutschsprachigen Raum. Bevor Sie abschließen, lohnt sich ein Vergleich der Prämien und Bedingungen – oft sind die Unterschiede im Detail (Selbstbehalt, Ausschlüsse) wichtiger als der Preis allein.

Nahaufnahme, Detailansicht einer großen Luxus-Kreuzfahrtyacht, die im Hafen der kroatischen Bucht vor Anker liegt, an der Anlegestelle mit Plastikfendern bei strahlendem Sonnenschein im Sommer bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Bootscharterservice.

Checkliste: Worauf sollten Sie bei der Auswahl einer Kautionsversicherung achten?

Die folgende Checkliste fasst die wichtigsten Kriterien zusammen, auf die Sie beim Vergleichen und Auswählen einer Kautionsversicherung für Ihr Segelboot achten sollten. Gerade wenn man kein Versicherungsprofi ist, helfen diese Punkte, die richtigen Fragen zu stellen:

Mit dieser Checkliste im Hinterkopf können Sie Angebote besser beurteilen. Zögern Sie auch nicht, bei Unklarheiten Fragen an den Versicherer oder Ihren Charteragenten zu stellen – ein seriöser Anbieter wird Sie gern beraten und dafür sorgen, dass Sie verstehen, was Sie da abschließen.

Fazit: Entspannt segeln dank Kautionsversicherung

Eine Kautionsversicherung für Segelboote mag zunächst nach einem zusätzlichen Posten auf der Checkliste klingen, doch sie ist eine kleine Investition mit großem Nutzen. Gerade wenn man bedenkt, welche Summen an Kaution hinterlegt werden und wie schnell im Yachtalltag ein Malheur passieren kann, sorgt diese Versicherung für ein unbezahlbares Plus an Sicherheit und Gelassenheit. Skipper und Crew können ihren Törn unbeschwerter genießen, weil sie wissen: Im Schadensfall springt die Versicherung ein und fängt den finanziellen Schlag ab. Das schützt nicht nur den Geldbeutel, sondern oft auch die Freundschaft innerhalb der Crew, weil Geldfragen von vornherein entschärft sind.

Am Ende wünschen wir Mast- und Schotbruch für Ihren nächsten Segeltörn – und dass Sie die Leistungen der Kautionsversicherung idealerweise gar nicht in Anspruch nehmen müssen. Aber es gibt ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie da ist. In diesem Sinne: immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel und viel Spaß beim sicheren Chartern!

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